Wann ist eine tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie nicht geeignet?
Wann eine tiefenpsychologische Psychotherapie nicht ausreicht
Die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie kann bei vielen psychischen Beschwerden hilfreich sein – insbesondere bei langanhaltenden inneren Konflikten, Beziehungsschwierigkeiten, depressiven Verstimmungen, Angststörungen und psychosomatischen Beschwerden. Doch es gibt auch Situationen, in denen diese Therapieform allein nicht ausreichend oder nicht indiziert ist.
Wann ist eine tiefenpsychologische Einzeltherapie nicht indiziert?
Eine ambulante tiefenpsychologische Psychotherapie ist nicht ausreichend, wenn:
Akute Suizidalität besteht oder es wiederholt zu Selbstverletzungen kommt.
Psychotische Zustände oder akute manische Episoden vorliegen.
Eine schwere Suchterkrankung ohne begleitende Entwöhnungsbehandlung besteht.
Eine akute Essstörung mit medizinischer Gefährdung (z.B. sehr niedriges Körpergewicht) vorliegt.
Die psychische Stabilität nicht ausreicht, um regelmäßig zu Terminen zu erscheinen oder sich auf den psychotherapeutischen Prozess einzulassen.
In solchen Fällen ist eine intensivere Unterstützung notwendig – entweder in Form einer ambulanten Einrichtung mit interdisziplinärer Betreuung oder einer stationären Aufnahme.
Wann ist eine ambulante Einrichtung notwendig?
Ambulante Einrichtungen (z. B. Ambulanzen oder psychosoziale Dienste) bieten ein breiteres Unterstützungsangebot als eine Einzelpraxis. Diese sind indiziert bei:
Komplexen Diagnosen (z. B. Persönlichkeitsstörungen) mit erhöhtem Betreuungsbedarf.
Bedarf an zusätzlicher psychiatrischer oder sozialarbeiterischer Unterstützung.
Schwierigkeiten im Alltag, bei denen therapeutische, medizinische und soziale Hilfen kombiniert notwendig sind.
Psychischen Krisen, bei denen eine engmaschige, vorübergehende Betreuung notwendig ist.
Wann ist eine stationäre oder tagesklinische Behandlung notwendig?
Eine stationäre oder tagesklinische Behandlung ist empfehlenswert, wenn:
Die psychische Erkrankung stark ausgeprägt ist und den Alltag erheblich einschränkt.
Krisensituationen bestehen, die schnelle Stabilisierung erfordern.
Ambulante Maßnahmen nicht ausreichen oder bisher nicht geholfen haben.
Eine engmaschige multiprofessionelle Behandlung (Psychotherapie, Medizin, Pflege, Ergotherapie etc.) notwendig ist.
Anlaufstellen in Wien
Hier finden Sie eine Auswahl an Einrichtungen, an die Sie sich in Wien wenden können:
In Krisensituationen (24/7):
Kriseninterventionszentrum Wien
Lindengasse 2, 1070 Wien
Tel: 01 406 95 95
www.kriseninterventionszentrum.at
Psychiatrische Soforthilfe (PSD Wien)
Tel: 01 313 30
(rund um die Uhr erreichbar)
Ambulante Einrichtungen:
Ambulanz für psychische Gesundheit (PSD Wien)
Mehrere Standorte
www.psd-wien.at
Ambulanz der Sigmund Freud PrivatUniversität
Freudplatz 1, 1020 Wien
www.sfu.ac.at
Therapiezentrum pro mente Wien
www.promente-wien.at
Stationäre Einrichtungen:
Otto-Wagner-Spital / Klinik Penzing (Wien)
Baumgartner Höhe 1, 1140 Wien
www.klinik-penzing.gesundheitsverbund.at
Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie (AKH Wien)
Währinger Gürtel 18–20, 1090 Wien
www.akhwien.at
Therapiezentrum Ybbs (stationäre Psychotherapie)
(in Niederösterreich, nahe Wien)
www.psychotherapiezentrum.at